Monatsspruch November: „ Er allein breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meers. Er macht den großen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens.“ (Hiob 9,8f)
„Der Weltraum – unendliche Weiten“, so eröffnete eine Männerstimme immer die Folgen von Raumschiff Enterprise.
Und immer wieder höre ich eine kleine Resonanz dieser Stimme in mir, wenn ich manchmal nachts den Sternenhimmel bestaune. Es sind Momente, in denen mir bewusst wird, wie groß die Kräfte sind, die mein kleines Leben mit meinem begrenzten Horizont umgeben. Da ist Weite, unfassbare, unbegreifbare Weite. Da schimmert Licht aus Welten, die Lichtjahre von mir entfernt sind.
Dass es im Monatsspruch November gerade Hiob ist, der in den Himmel schaut und diese Weite beschreibt, berührt mich tief. Hiob, dem so viel genommen wurde, Hiob, der so viel leiden musste, Hiob, an dem die Frage nach dem „Warum“ nagt. Er birgt sich mit seinem Suchen und Fragen im Unbegreiflichen. Und er fasst damit auch sein unfassbares Leid in einem großen Staunen. Ein glaubendes Staunen, trotz der oder sogar mit den eigenen Zweifeln und Fragen. Von dieser staunenden Glaubenskraft „trotzdem“ wünsche ich mir und Ihnen etwas für die dunkleren Novembertage und -gemütslagen. Und mit dem Blick in die Weite und in die Lichter des Himmels schließe ich mit Eduard Mörike:
„In ihm sei's begonnen,
der Monde und Sonnen
an blauen Gezelten des Himmels bewegt.
Du, Vater, du, rate! Lenke du und wende!
Herr, dir in die Hände sei Anfang und Ende,
sei alles gelegt!“
Gesegnete Novembertage wünsche ich Ihnen!
Pfarrer Peter Heiter