Zum Gedenken an den 100. Geburtstag von Sophie Scholl

Zum Gedenken an den 100. Geburtstag von Sophie Scholl

Der 100. Geburtstag von Sophie Scholl am 9. Mai 2021 ist der Stadt Ulm ein wichtiger Anlass, sich als Weiße-Rose-Stadt zu bekennen. Eine Arbeitsgruppe aus Ulmer Einrichtungen und Institutionen hat zu diesem Anlass ein gelungenes Veranstaltungsprogramm erarbeitet. Am 9. Mai feiern die Konfirmandinnen und Konfirmanden der Pauluskirche Konfirmation an dem Ort, an dem auch Sophie Scholl konfirmiert wurde.
Hier finden Sie den Flyer mit dem Veranstaltungsprogramm:

100 Jahre Sophie Scholl

Weder ihre Wiege noch ihre Bahre standen in Ulm. Und doch wird sie in Ulm geschätzt, fast wie eine Ehrenbürgerin. Wenn am 9. Mai Sophie Scholls einhundertster Geburtstag ansteht, ist es für viele Organisationen in der Stadt Ulm ein zentrales Anliegen, ihrer auch hier an der Donau angemessen zu gedenken. Geburtsort war 1921 Forchtenberg; Ort ihres Studiums, ihrer Ermordung und der anschließenden Beisetzung war München.
Und doch war und blieb auch Ulm ein Zentralort ihres Lebens, ihrer geistigen Entwicklung und ihres Wirkens. Sie wurde in der Ulmer Pauluskirche konfirmiert und war eine Schülerin und Absolventin der damaligen Oberrealschule, des heutigen „Hans und Sophie Scholl-Gymnasiums“. Nicht zuletzt waren wichtige Verwandte, Freundinnen, Kameraden und Unterstützer aus Ulm in den entscheidenden Zeiten an ihrer Seite. Die Orgelkammer in der Martin-Luther-Kirche zeigt beispielshaft dieses wichtige Ulmer Netzwerk. Viele andere Orte der Stadt erinnern auch heute noch an ihr Wirken. Sie hat in Ulm zwischen 1932 und 1941 prägende Kindheits- und Jugendjahre verbracht und die Wandlung von einer überzeugten HJ-Anhängerin hin zum aktiven Widerstand vollzogen.
Zusammengefunden haben sich für dieses Vorhaben, den großen runden Geburtstag Sophie Scholls öffentlich zu feiern, verschiedene Ulmer Organisationen und Einrichtungen. Ihnen ist es wichtig, nicht nur die historische Person zu würdigen, sondern auch den Widerstandsgeist der Weißen Rose in den Blick zu nehmen und nach seiner Bedeutung in der Gegenwart zu fragen. Der „Geist“, der Sophie Scholl und ihre mutigen Sympathisanten und Helfer beseelte und in ihrem tapferen Handeln bestimmte, verwunderte schon die Mitglieder des NS-Volksgerichtshofes im Strafprozess. Er war Blutrichter Roland Freisler 1943 höchst suspekt, als er die Weiße Rose und ihre zum Teil noch sehr jungen Mitglieder mit Todesstrafen und empfindlichen Hafturteilen aburteilte.
Höhepunkt des Programms ist am 9. Mai, dem Geburtstag, die zentrale Hauptveranstaltung um 11 Uhr im Theater Ulm. Auch schon in den Tagen davor und danach wird an vielen Stellen der Stadt an Sophie Scholls Leben und Wirken facettenreich erinnert. Sophie Scholl ist nicht nur ein wichtiges Stück Ulmer Stadtgeschichte, sondern zugleich ein lebendiges Erbe für die Gegenwart. Die Verantwortlichen wollen den Wurzeln ihres Widerstandes nachgehen, der es damals schaffte, den Mantel der Gleichgültigkeit zu zerreißen (Flugblatt V, 1943), der sich um stumpf gewordene Herzen gelegt hatte. Es geht auch heute immer noch um den Mut, sich dem Unrecht entgegen zu stellen und humanistisches Denken und Tun in schwierigen Zeiten zu fördern.
Das Programm mit den zwölf im April und Mai geplanten Veranstaltungen in Ulm liegt bei.
Projektseite im Internet:
www.sophie100.ulm.de

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